Es zirpt und es zischt, es gackert und es quiekt: Schon bevor sich der Vorhang zum Musical Tarzan hebt, gibt es das pure Dschungelfeeling auf die Ohren. Und dann geht das Licht aus im Metronom Theater im Oberhausener Centro, die gespannte Erwartung der Zuschauer ist fast greifbar.
Tarzan schwingt sich durch das Metronom Theater
Und das Publikum wird nicht enttäuscht. Spots an und über unsere Köpfen schwingen auf einmal „Gorillas“. Auf und ab, fast kann man die Tänzer anfassen, die sich da in luftige Höhen an Bungee-Seilen durch den Theatersaal schwingen. Und dabei ein wahres Affentheater abziehen, das tierisch Spaß macht. Tatsächlich möchte man selbst zu der hinreißenden Musik eine Liane schnappen und mitmachen. Es ist ein rasantes Tempo, dass die insgesamt 36 Darsteller bereits zu Anfang der Vorstellung an den Tag legen.
Grandiose Darstellung
Und dieses Tempo wird während der knapp dreistündigen Vorstellung auch beibehalten. Natürlich gibt es auch ruhige Momente, aber wirklich mitreißend sind die Szenen, in denen das Affenvolk und Tarzan über die Bühne toben. Apropos Tarzan: Alexander Klaws kann man für seine Darstellung nur ein riesiges Kompliment machen.
Wie präzise der ehemalige DSDS-Star einen Gorilla nachahmt, wird besonders deutlich, wenn er mit Jane (Tessa Sunniva van Tol) zusammen performt. Seine menschliche Seite kommt dann kaum noch zum Vorschein. Seine Fortbewegungen – mit durchgestreckten Armen und auf die Fingerknöchel aufgestützt- ist geradezu grandios. Und auch Singen kann der 33-Jährige, der den Tarzan zuvor von 2010 bis 2013 im Hamburger Musical verkörperte.
Kala und Kercak
Grandios auch die farbenfrohen Kostüme, das aufwendige Bühnenbild und die Musik von Phil Collins. Die bekannten Hits „Dir gehört mein Herz“ und „Zwei Welten, eine Familie“ kamen natürlich besonders gut an. Szenenapplaus – zu Recht – erhielt auch Sabrina Weckerlin, die als Tarzans Affenmutter Kala brillierte. Die Liebe zu ihrem menschlichen Sohn stellte die 30-Jährige gefühlvoll und leidenschaftlich da. Ihr schaukelnder Affengang beeindruckte zusätzlich – eine tolle Vorstellung.
Auch „Silberrücken“ Kercak – Patrick Stanke – überzeugte als starker Anführer der Sippe. Hin – und hergerissen zwischen der Liebe zu Kala und der Verantwortung für seine Familie, ist die zarte Annäherung der beiden im einem Duett sehr berührend.
Schwungvolles Happy End
Fazit: Uns hat „Tarzan“ sehr gut gefallen, denn als Besucher erhält man ein Rundum-Musical-Paket. Ob Darsteller, Musik, Kostüme, Bühnenbild, Action und Gefühl- das Musical im Centro Oberhausen hat von allem etwas. Für Musical-Fans ein Muss, für Tarzan-Freunde sowieso.
Und auch Kinder werden ihren Spaß am Affentheater haben, denn auch lustige Momente und ein kleiner Tarzan sind Bestandteil dieser großartigen Aufführung. Und logisch – es gibt auch ein schwungvolles Happy-End!