19. April 2024

Selbsthypnose – ein Weg in das Ich

„Selbsthypnose ist eine einfache Methode um mit dem Unterbewusstsein zu kommunizieren. Und darüber hinaus den Körper und den Geist zu entspannen. So ist es unter anderem möglich, negative Gedanken, Gefühle und Gewohnheiten zu überwinden. “ Lars Helmer ist Physiotherapeut und Hypnose-Coach und beschäftigt sich seit vier Jahre mit dem Thema Hypnose. Warum?

„Ich war immer davon überzeugt, dass es nicht nur von äußeren Faktoren abhängt, wie man sich fühlt. Wie oft haben wir schon gehört, dass man seine innere Einstellung zu den Dingen ändern soll. Aber das ist leichter gesagt als getan. Die Selbsthypnose ist ein Weg, um in das Ich zu gelangen. Und zwar auf der Gefühlsebene, während der Verstand in dieser Zeit zur Ruhe kommt.“

Selbsthypnose kann innere Blockaden lösen

Laut Helmer kann die Selbsthypnose kann dabei helfen, seine inneren Glaubenssätze in Hinblick auf das Selbstbewusstsein oder auf Ängste aufzulösen.

Unser Bewusstsein ist für das analytische Denken zuständig. Unsere Gewohnheiten und Überzeugungen befinden sich in unserem Innersten. Diese machen unsere Persönlichkeit aus, und unser Bewusstsein hilft dabei die Persönlichkeit zu schützen. Mit Hilfe der Hypnose ist es möglich, dem Unterbewusstsein neue Handlungsmöglichkeiten vorzuschlagen, bekannt als Suggestion.

„Dabei schaltet die Hypnose, aber nur so lange, wie man es selbst möchte, eine Wächterfunktion unseres Geistes aus. Denn dieser Wächter möchte das Gewohnte aufrechterhalten. Wie beispielsweise ein Wachhund, der den harmlosen Postboten anbellt. Ist diese Funktion ausgeschaltet, kommen die Suggestionen direkt im Unterbewusstsein an. Hier können sie dann ihre Kraft entfalten.“

Hypnose ist ein natürlicher Zustand

Bei einem Hypnose-Coach kann man lernen, wie man sich in eine tiefe Entspannung versetzt, um die sogenannte Trance zu erreichen. Diese ist tatsächlich ein natürlicher Zustand. Und den haben wir sicher schon alle erlebt. Zum Beispiel beim Autofahren. Manchmal hat man schon mehrere Kilometer zurückgelegt und weiß eigentlich nicht, wie man jetzt an diese Stelle gelangt ist.

„Sie haben alles unbewusst richtig gemacht. Aber Ihr Bewusstsein war während dieser Zeit wie ausgeschaltet. Auch wenn Sie einen mitreißenden Film sehen, vergessen Sie dabei die Umwelt. Auch das ist natürliche Hypnose“, so Helmer.

In sich hinein fühlen

Bei der Selbsthypnose kann man sich – nach Anleitung des Hypnose Coaches – mit geschlossenen Augen und bestimmten Atemtechniken in den sanften Trancezustand versetzen. „In sich hinein fühlen“, nennt Helmer das.

Ist man auf der Gefühlsebene angekommen, kann man sich selbst neue Handlungsanweisungen geben. Negative Worte sollten vermieden werden. Also sich selbst suggerieren: „Wenn ich das Wasser berühre, fühle ich mich angenehm frisch“, anstatt:  „Ich will keine Angst mehr vor dem Wasser haben.“

Einschlafen

Jeder Mensch hat seinen eigenen Zugang zu sich selbst. Und in der Selbsthypnose muss man nicht unbedingt etwas Besonderes fühlen. „Es bedeutet vielmehr, dass man lernt, einen Trancezustand willentlich herbeizuführen. Und diesen für die Erreichung der eigenen Ziele zu nutzen“, erläutert Helmer.

Die Wirkung von Selbsthypnose hängt also nicht davon ab, die Trance als besonderen Zustand wahrzunehmen. Menschen, die das berücksichtigen, erzielten so einen größeren Erfolg als Perfektionisten oder Zweifler. „Eigentlich ähnelt Selbsthypnose dem Einschlafen“, so Helmer. „Hört man auf zu grübeln und lässt los, schläft man leicht ein wie Baby.“

Lebensqualität verbessern

Selbsthypnose kann also ein einfacher Weg sein, seine Lebensqualität zu verbessern. Und Probleme körperlicher wie psychischer Art in den Griff zu bekommen. Doch man sollte einen Trainer finden, dem man vertraut und der individuell auf die jeweilige Person eingeht. Es ist ein Prozess, bei dem man diese Möglichkeiten, aber auch sich selbst, immer besser kennenlernt.

 

Zur Person: Lars Helmer ist 50 Jahre alt, seit 2003 freiberuflicher Physiotherapeut und betreibt seit 2008 seine Praxis in Gladbeck-Rentfort. Er behandelt  überwiegend chronische und akute Erkrankungen des Bewegungsapparates. Ferner betreut er als Personal-Trainer Profisportler, vor allem Balletttänzer. Neben den klassischen Bereichen der Physiotherapie arbeitet er schwerpunktmäßig mit der Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht.

Seit 2012 beschäftigt er sich mit dem Thema Hypnose und hat zahlreiche Weiterbildungen und Qualifikationen erfolgreich abgeschlossen:
– Ausbildung in Hypnosetherapie und Hypnoanalyse, am Institut für klinische Hypnose Magdeburg
– Grundausbildung Hypnosetechniken, erweiterte Hypnosetechniken und auflösende Hypnose am Hypnoseseminar-Institut in Hamburg
– Grundausbildung zum Hypnose-Coach, an der Akademie für medizinische Hypnose in Göttingen
– HypnoPlus, zertifizierter Hypnose-Coach, Darmstadt nach den Richtlinien der National Guild of Hypnotists
– Zertifizierter Mentaltrainer und Sporthypnose-Coach, am Freiraum Institut, Soest